Luna und Soraya waren nun schon ein paar Tage miteinander unterwegs und das Harfenmädchen entpuppte sich als humorvolle und fröhliche Reisebegleiterin. Für Luna war es eine willkommene Abwechslung, jemanden beim Reisen an ihrer Seite zu haben, der die eigene Mission teilt und für Unterhaltung sorgte. Soraya hatte eine Gabe dafür, Menschen mit wenigen Worten aufzumuntern und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern mit ihrem unverholfenem Humor.

Luna war eher die etwas in sich gekehrtere Person, die am Liebsten mit ihrem Pinsel zu Menschen sprach. Sie ahnte, dass sie zusammen mit Soraya noch viel mehr Menschen erreichen konnte, als alleine.

Nach ein paar Tagen trafen sie auf eine herunter gekommene Kirche, die aussah, als wäre sie längst verlassen. Die beiden Mädchen gingen um das Gebäude herum, um zu schauen, ob eine Tür offen war. Tatsächlich war ein Seitenflügel offen und sie öffenten die Tür. Es war dunkel im inneren der Kirche, bis auf ein paar Lichtstrahlen, die durch die verschmutzen Fenster hereintraten. Ein etwas abgestandener Geruch durchzog die Nasenhölen und beide kräuselten die Nasenflügel.

 

Während Luna sich einen Überblick über die Kriche verschaffen versuchte, packte Soraya ihr Instrument aus und begann darauf zu spielen. Die Harfenklänge durchbrachen das Schweigen und erfüllten das Gebäude mit musikalischem Licht. Wie schön die Akustik im Gebäude war. Als das braunhaarige Mädchen aufhörte zu spielen, hörte sie plötzlich Schritte und etwas umfallen. Luna und Soraya erschracken. Was oder wer war das?