Kapitel 16: Die alte Kriche

Kapitel 16: Die alte Kriche

Luna und Soraya waren nun schon ein paar Tage miteinander unterwegs und das Harfenmädchen entpuppte sich als humorvolle und fröhliche Reisebegleiterin. Für Luna war es eine willkommene Abwechslung, jemanden beim Reisen an ihrer Seite zu haben, der die eigene Mission teilt und für Unterhaltung sorgte. Soraya hatte eine Gabe dafür, Menschen mit wenigen Worten aufzumuntern und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern mit ihrem unverholfenem Humor.

Luna war eher die etwas in sich gekehrtere Person, die am Liebsten mit ihrem Pinsel zu Menschen sprach. Sie ahnte, dass sie zusammen mit Soraya noch viel mehr Menschen erreichen konnte, als alleine.

Nach ein paar Tagen trafen sie auf eine herunter gekommene Kirche, die aussah, als wäre sie längst verlassen. Die beiden Mädchen gingen um das Gebäude herum, um zu schauen, ob eine Tür offen war. Tatsächlich war ein Seitenflügel offen und sie öffenten die Tür. Es war dunkel im inneren der Kirche, bis auf ein paar Lichtstrahlen, die durch die verschmutzen Fenster hereintraten. Ein etwas abgestandener Geruch durchzog die Nasenhölen und beide kräuselten die Nasenflügel.

 

Während Luna sich einen Überblick über die Kriche verschaffen versuchte, packte Soraya ihr Instrument aus und begann darauf zu spielen. Die Harfenklänge durchbrachen das Schweigen und erfüllten das Gebäude mit musikalischem Licht. Wie schön die Akustik im Gebäude war. Als das braunhaarige Mädchen aufhörte zu spielen, hörte sie plötzlich Schritte und etwas umfallen. Luna und Soraya erschracken. Was oder wer war das?

Kapitel 15: Soraya

Kapitel 15: Soraya

Nach ein paar Tagen wollte Luna weiterziehen, denn in dem Dorf war ihre Aufgabe erfüllt. Die Dorfbewohner redeten wieder miteinander und feierten zusammen. Die Grundlage für ein gutes Zusammenleben ist wieder gegeben.

Doch, als Luna gehen wollte, kam ein junges Mädchen auf sie zu. Ihre Kleider waren schmutzig und ihr Gesicht voller Hoffnung. «Bist du Luna?», wollte das Mädchen wissen. Luna nickte und lächelte. Wer dieses Mädchen wohl war? Bevor Luna Fragen konnte, begann das Mädchen schon zu erzählen. «Ich möchte mit dir mitkommen. Das, was du mit unserem Dorf gemacht hast – ich will das auch können. Ich kann zwar nicht zeichnen wie du, aber ich kann Harfe spielen…» Das Mädchen deutete mit dem Kopf auf einen mittelgrossen Koffer, den sie etwas weiterweg stehen lassen hatte. Erst jetzt bemerkte Luna den Harfenkoffer. Sie war etwas überrascht, aber die Idee gefiel ihr, nicht mehr alleine reisen zu müssen.

 

«Gut. Wenn du mir versprichst, dass du das, was du tust aus vollem Herzen machst, dann freue ich mich sehr über deine Gesellschaft. Wie heisst du denn?» Das Mädchen nickte und strahlte als gäbe es keinen Morgen. Sie holte schnell ihre Harfe und stellte sich Luna dann vor. «Vielen Dank! Ich bin Soraya und ich liebe es, Menschen mit meiner Harfe zu beglücken!»

 

Und so verliessen die beiden das Dorf und machten sich auf, auf ihr gemeinsames Abenteuer.

Kapitel 14: Das gespaltene Dorf

Kapitel 14: Das gespaltene Dorf

Während ihrer Reisen durch die Welt hatte Luna nicht nur die Bedeutung der Dankbarkeit entdeckt, sondern auch die Macht des Zusammenhalts. Sie erkannte, dass Menschen, die gemeinsam träumten und handelten, in der Lage waren, Wunder zu vollbringen. Sie dachte dabei an ein kleines Mädchen, dass das ganze Dorf zusammentrommelte, weil ihr Hund davongelaufen war. Alle suchten nach ihm und gemeinsam fanden sie ihn wieder. Oder der Fussballer in Kenia, dessen Mannschaft den Willen verloren hatte, und er sie durch seine Willenskraft und Hoffnung wieder zu einer aufstrebenden Truppe verholfen hatte…
Und so begann sie, ihre Botschaft des Zusammenhalts zu verbreiten.

In einem kleinen, gespaltenen Dorf, das von Konflikten und Missverständnissen gezeichnet war, traf Luna auf zwei verfeindete Gruppen, die seit Generationen miteinander stritten. Die Menschen in diesem Dorf hatten vergessen, wie wichtig es war, einander zuzuhören und sich zu verständigen. Es gab nur Vorurteile, Anschuldigungen und gegenseitige Anfeindungen.

Luna beschloss, etwas zu unternehmen, denn sie konnte dieses Dorf nicht einfach so zurücklassen. Sie organisierte ein Treffen zwischen den beiden Gruppen und lud sie in einen Garten ein, den sie selbst gestaltet hatte. Dieser Garten war ein Symbol für Frieden und Harmonie, mit bunten Blumen, die in Einheit blühten, und einem Brunnen, aus dem klares Wasser sprudelte.

Als die Menschen zusammenkamen und den Garten betraten, spürten sie sofort die Magie des Ortes. Luna erzählte ihnen Geschichten von anderen Welten, in denen Menschen zusammenarbeiteten, um Herausforderungen zu bewältigen. Sie zeigte ihnen, wie sie ihre Konflikte überwinden und gemeinsam nach Lösungen suchen konnten.

Die beiden Gruppen wurden hellhörig, auch wenn der eigene Stolz teilweise gross schien. Nach und nach schüttelten die Dorfbewohner den Kopf und fassten sich an den Kopf. Wie konnten sie bloss so gefangen sein in diesem Konstrukt von Angst, Hass und Neid. Nach und nach fiel ihnen auf, dass jeder etwas Einzigartiges hat und kann und sie miteinander viel mehr erreichen konnten, als alleine.

Lunas Herz ging auf und strahlte vor Freude, dass sie es tatsächlich geschafft hatte, diesen Menschen wieder mehr Perspektiven zu schenken.

Kapitel 13: Lunas Botschaft verbreitet sich

Kapitel 13: Lunas Botschaft verbreitet sich

Luna setzte ihre Reise fort, aber sie trug Johns Geschichte und die Botschaft der Dankbarkeit in ihrem Herzen. Sie malte Bilder, die die Menschen daran erinnerten, wie viel Schönheit und Magie in ihrem Alltag verborgen waren. Sie organisierte Workshops, in denen die Menschen lernten, achtsamer zu sein und die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen.

Die Welt begann sich zu verändern. Die Menschen wurden sich bewusst, wie kostbar das Leben war, und begannen, die Natur zu schützen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Welt wurde zu einem besseren Ort, weil die Menschen die Kraft der Dankbarkeit erkannten.

Luna selbst war dankbar für die Möglichkeit, die Welt mit ihrer Kunst und ihrer Botschaft zu berühren. Sie wusste, dass Träume und Dankbarkeit die Welt verändern konnten, und sie hatte die Mission, diese Botschaft weiterzugeben.

Und so setzte Luna ihre Reise fort, nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Botschafterin der Dankbarkeit. Ihre Bilder und Geschichten erinnerten die Menschen daran, wie kostbar das Leben war, und wie wichtig es war, für die kleinen und großen Wunder der Welt dankbar zu sein. Mit jedem Pinselstrich und jeder Erzählung verbreitete sich die Botschaft der Dankbarkeit weiter, und die Welt wurde ein hellerer und liebevollerer Ort.

Kapitel 12: Das Geheimnis der Dankbarkeit

Kapitel 12: Das Geheimnis der Dankbarkeit

John erzählte Luna von seiner Lebensgeschichte. Er hatte viele Höhen und Tiefen erlebt, aber im Laufe der Jahre hatte er oft vergessen, die kleinen Wunder des Lebens zu schätzen. Luna hörte aufmerksam zu und erkannte, dass John ihr damit unbewusst mitteilte, im Leben Dankbarkeit zu zeigen. Denn oft vergeudet man so viel Zeit mit Unnützen kleinen Dingen, aber man vergisst komplett, was man alles hat und schon erreicht hat. Sie nahm sich fest vor, öfters Danke zu sagen. Sie wollte ihm helfen, damit auch er von dieser Erkenntnis erleuchtet werden konnte.

Gemeinsam verbrachten sie den Tag damit, die Schönheit der Natur und die kleinen Freuden des Lebens zu entdecken. Sie sammelten wilde Blumen, hörten dem Gesang der Vögel zu und teilten Geschichten über vergangene Abenteuer. John lernte, die Welt mit neuen Augen zu sehen, und sein Herz füllte sich mit Dankbarkeit.

Luna verließ das Dorf, aber nicht, ohne John ein Geschenk zu hinterlassen. Sie überreichte ihm das Gemälde, das sie für ihn gemalt hatte, und sagte: «Erinnere dich immer daran, die Schönheit und die Wunder um dich herum zu schätzen. Die Welt ist voller Magie, wenn wir bereit sind, sie zu sehen.»